gerne möchte ich Ihnen ein neues Werk aus meinem Atelier vorstellen:
„Der Fels, der zu träumen beginnt“, – eine Skulptur, die Gegensätze vereint und Material zu Bedeutung werden lässt.
Aus der von mir modellierten Skulptur „Cowboy“ (H 110 cm) entstand – in enger Zusammenarbeit mit der
Naturstein GmbH Sauer– eine großformatige Arbeit aus dem kristallinen Kalkstein aus Savoyen. Der ursprüngliche Entwurf
wurde mit Hilfe einer computergesteuerten Fräse präzise aus dem Stein herausgearbeitet – ein Dialog zwischen Hand und
Maschine, zwischen der Geste des Modellierens und der Kraft des Steins.
Doch das Werk endet nicht im Stein - erst im Detail entfaltet sich die fertige Skulptur: Der Cowboy erhielt seinen lebendigen
Abschluss durch feine Details – Federn schmücken die Stiefel, Griffe aus Polymerdraht setzen Akzente. Harte Materie trifft
auf leichte Bewegung. So wächst aus der Schwere des Steins die Leichtigkeit der Idee.
„Stein und Feder“ stehen für die Kraft des Materials und die Zartheit der Idee – und für das, was Kunst entstehen lässt, wenn
beide Welten sich begegnen. Ein Cowboy aus Stein, der Federn trägt – der Fels der zu Träumen beginnt - ein Sinnbild dafür,
was entsteht, wenn Kunst, Technik und Material miteinander tanzen und Menschen frei und tolerant leben in einer Welt der Möglichkeiten.
Materialportrait
Kristalliner Kalkstein aus Savoyen in Kunst und Architektur
Die feinen Details, die kristalliner Kalkstein aus Savoyen ermöglicht, und seine zeitlose Ausstrahlung haben Künstlerinnen und Künstler über Jahrhunderte hinweg inspiriert. Vom Kirchenportal bis zur modernen Skulptur: Dieser Naturstein verbindet handwerkliche Präzision mit natürlicher Eleganz. Bereits im 12. Jahrhundert wurde er für Klosteranlagen in den Alpen verwendet. Seine gleichmäßige, feinkörnige Struktur macht ihn bis heute zu einem bevorzugten Material – insbesondere bei Bildhauerinnen und Bildhauern in Frankreich, der Schweiz und Deutschland, die ihn für Arbeiten im Freien und in der Denkmalpflege schätzen.
Der helle, kristalline Kalkstein stammt aus der französischen Alpenregion Savoyen und ist bekannt für seine homogene Struktur und seine angenehme
Bearbeitbarkeit. Bereits im Mittelalter fand er Verwendung für
bedeutende Kunstwerke. In romanischen und gotischen Kirchen der Region finden sich bis heute kunstvoll
gearbeitete Kapitelle, Portale und Skulpturen aus diesem Material.
Auch in der Renaissance und im Barock blieb der kristalline Kalkstein aus Savoyen gefragt – nicht zuletzt
wegen seiner Beständigkeit und der Möglichkeit, feinste Formen präzise herauszuarbeiten. Doch dieser Stein ist keineswegs ein Relikt vergangener Zeiten: Er findet auch heute noch vielfältige
Anwendung – sei es in der Restaurierung historischer Bauten oder in der zeitgenössischen Kunst.
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